Ratgeber Resilienz Coaching

Vom Umgang mit der Krise

Gelassen durch die Krise – 9 Tipps

Corona Pandemie oder Krieg in Europa. Eine Krise jagt die nächste und stürzt uns in Ohnmacht, Hilflosigkeit und Angst. Wir verstehen die Welt nicht mehr. Was tun? In diesem Artikel zum Umgang mit der Krise gebe ich dir 9 hilfreiche Tipps, um einen kühlen Kopf und ein gutes Herz zu bewahren.

1. Sorge dich…

doch lass dich von deinen Sorgen nicht vereinnahmen. Versuche, besonnen zu re-agieren. Nichts verursacht mehr Panik als der Satz: Keine Panik! Doch Halbwissen und Hamsterkäufe stiften Unsicherheit und Furcht. Gar nicht so einfach, da die Ruhe zu bewahren.

Du fühlst dich unbehaglich, weil die einschränkenden Vorkehrungen schon jetzt wesentlich schärfer sind als du es kennst? Das ist absolut ok! Es ist ganz natürlich, dass du dich angesichts der omnipräsenten Berichterstattung sowie der teils irrationalen Verhaltensweisen deiner Mitmenschen sorgst.

Erlaube dir deine Gefühle. Es gilt, deine Emotionen zu steuern, nicht sie zu unterdrücken! Ein Leben ohne Angst ist kaum möglich, gleich gar nicht in so einer kritischen Phase. Angst ist eine Basisemotion, die beachtet werden will. Wichtig ist, deine Angst zu verstehen: Was genau beängstigt dich und ist das begründet? Vielleicht gelingt es dir, einen so ausgewogenen Umgang mit deiner Angst zu finden, dass du einen klaren Kopf behältst. Nicht mehr und nicht weniger. Dieser gesunde Umgang mit der Angst wird als realitätsgerechte Angstreaktion bezeichnet. Und genau die ist in Zeiten der Krise gefragt.

Sorge indes bedeutet auch Fürsorge und die Bemühung um Abhilfe. Genau deswegen wird derzeit ja der ganze Aufwand betrieben. Und Sorge – im Sinne von Empathie – ist sogar gut. Denn selbst wenn du nicht zur Risikogruppe gehörst, kann dir das Virus kaum egal sein. Da gibt es Menschen, deren Gesundheit durch das Virus tatsächlich gefährdet ist. Ebenso verzeichnen schon jetzt viele Unternehmen und Freiberufler*innen existenziell bedrohliche finanzielle Einbußen – da ist Sorge berechtigt.  Und was ist mit all den Schwachen in der Gesellschaft? Da gibt es so viele Menschen, die sich Hamsterkäufe gar nicht leisten können. Menschen, die unterversorgt sind oder vielleicht sogar obdachlos. Steh also ruhig zu deiner Besorgnis!

2. Entscheide bewusst, wann und wie du dich informierst

Verunsichert dich der ganze Corona-Wirbel? Dann widersteh‘ dem Impuls, ständig die aktuellen Infektionsraten zu googeln. Kontrolliere den Drang, dir immer wieder dieselben Bilder anzusehen. Erlaube dir, dich sachlich und mündig über das, was du tatsächlich wissen solltest, zu informieren: gibt es Verdachtsfälle in deinem Umfeld? Gibt es Einschränkungen in deiner Region? Übernimm‘ auch Eigenverantwortung für deine mentale Hygiene: die Websites der Städte und Gemeinden verzichten beispielsweise auf Horrorbilder von Menschen in Ganzkörperanzügen in Endlosschleife, die die ohnehin angespannte Situation unnötig emotional aufladen. Bad-News-Heavy-Rotation? Ohne mich! Das ist nicht passiv oder ignorant, sondern eine Art von Selbstschutz und ein achtsamer Umgang mit Informationen.

3. Bevorrate dich mit Bedacht

Stockst du auch deine Vorräte auf? Was erhoffst du dir davon? Möchtest du im Fall einer Quarantäne versorgt sein? Oder treibt dich die Angst, dass du nichts mehr bekommst, weil alle Anderen hamstern, was das Zeug hält? Ist es noch Vorsorge, oder vielleicht das, was Verhaltensökonomen eine „Verlustaversion“ nennen? Das ist ein großer Unterschied. So oder so, sei dir im Klaren über dein Motiv. 

Möglicherweise ist das Anlegen großer Vorräte gar nicht nötig, denn wir haben zwar eine Gesundheits- aber keine Versorgungskrise. Auf jeden Fall aber lenken Hamsterkäufe viel Energie in die Vorbereitung auf den Katastrophenfall, und reduzieren so das Stress- und Angstlevel der Käufer. 

Beobachte dich beim Einkaufen: Was macht das mit dir, wenn du Vorräte einkaufst? Gibt es dir das Gefühl, wenigstens irgendetwas zu tun, um weniger ohnmächtig zu sein? Oder fühlst du dich im Gerangel um Pasta und Dosentomaten vielleicht sogar ein wenig egoistisch? Ganz egal, wie deine Antwort lautet: kenne sie. 

4. Bewahre dir dein Mitgefühl

Nimm die Unsachlichkeit der menschlichen Psyche an. In Krisenzeiten agieren wir Menschen nicht zwingend logisch, da haben gefühlte Wahrheiten manchmal mehr Kontrolle über uns als Fakten.

Reale oder gefühlte Bedrohungen lösen ganz archaische Prozesse des Selbstschutzes in uns aus. Wir werden wieder ein bisschen zu Höhlenmenschen und das ist vollkommen normal. Wir wollen unser Überleben sichern, und das unserer Sippe. Manieren machen uns zu Menschen. Aber angesichts einer Bedrohung verblassen da schon mal kulturelle Errungenschaften und unsere Umgangsformen. Und so spielen sich etwa im Supermarkt plötzlich irritierende Szenen ab, die aber in ihrem Ursprung nie persönlich oder boshaft sind, auch wenn sich das für dich vielleicht so anfühlt. Das sind Väter und Mütter, mit denen du plötzlich um Alltagsprodukte konkurrierst – Menschen mit Bedürfnissen und Ängsten, wie du. Versuche, dir deine Empathie zu bewahren – für dich und deine Mitmenschen!

5. Sei aktiver Teil einer Gemeinschaft

Einzelkämpfer oder Team-Player? Krisensituationen rufen widersprüchliche soziale Eigenschaften in uns Menschen hervor. Einerseits möchten wir unsere eigene Haut retten, andererseits spüren wir, dass wir als Teil einer Gemeinschaft stärker sind.

Wie nimmst du das bei dir und in deinem Umfeld wahr? Ich spüre deutlich ein Zusammenrücken: Ein sich-sorgen um das mentale Wohl der Kolleginnen und Freundinnen im Homeoffice, denn insbesondere Singles leben derzeit in doppelter Isolation. Jedenfalls habe ich mit ihnen selten so intensive Gespräche geführt, wie in der jüngsten Zeit. Krisen führen also auch zu mehr Verbundenheit. Menschen, die vital und Netzwerk-orientiert sind, werden gelassener durch die Corona-Krise kommen! Soziale Bindungen und Gemeinschaftsgefühl stärken unsere psychische Widerstandsfähigkeit, also unsere Resilienz.

6. Lerne „Nein“ zu sagen

Die Corona-Krise ist in aller Munde und doch so viel mehr als ein Kommunikationsanlass. Möglicherweise beginnt dich die Allgegenwärtigkeit dieses Themas zu nerven. Die Medien werden noch eine ganze Weile darüber berichten, und die düsteren Wirtschaftsprognosen werden weitere Unsicherheit schüren.
 
Erlaube dir, offen auszusprechen, wenn du keine Lust mehr hast, über das Virus und seine Folgen zu reden. Lerne „Nein“ zu sagen und dich abzugrenzen, wenn du keinen Wunsch nach Austausch verspürst. Das ist ein gesunder Umgang mit der Krise. Bleib bei dir. Deine mentale Kraft ist wichtig, damit du so gelassen wie möglich durch die Krise kommst. Fokussiere dich auf deinen vernünftigen Umgang mit der aktuellen Herausforderung. Fertig. Und dann wende dich auch wieder schöneren Themen zu. Das ist ein selbstbewusster Akt des Selbstschutzes!

7. Achte die Gefühle anderer

Vielleicht gelingt dir ein rationaler, entspannter Umgang mit der vorherrschenden Unsicherheit. Bedenke jedoch, dass nicht jeder mit dieser Gelassenheit gesegnet ist. Wir wissen in der Regel herzlich wenig darüber, wie es in den anderen Menschen aussieht. Welche Sorgen sie belasten, oder ob sie per se ängstliche Menschen sind. Für einige kommen die neuen Ängste über die Corona-Pandemie on top zu ihren bereits bestehenden Sorgen.

Ab wann ein Mensch sich von einer Situation überfordert fühlt, ist sehr individuell. Wer sich privat oder beruflich schon seit Längerem in einer belastenden Situation befindet, für den können die aktuellen Veränderungen einfach der letzte Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt. Du hilfst verängstigten Mitmenschen, indem du dir ihre Sorgen anhörst, sie nicht bewertest, sie ernst nimmst, ohne sie mit gut gemeinten Ratschlägen zu überschütten. Gib emotionale Unterstützung und Verständnis anstatt herumzuschlaumeiern und Tipps zu geben! 

8. Tu‘ dir Gutes!

Alle reden derzeit vom Infektionsschutz. Dabei geht es ausschließlich um deine körperliche Gesundheitsvorsorge. Doch wie steht es um deine mentale Gesundheit? Selbstfürsorge ist eine ebenso einfache wie effektive Maßnahme, um deine mentale Gesundheit zu fördern. Sei gut zu dir, wenn dich die aktuelle Lage emotional belastet. Auch an dieser Stelle geht es nicht um Gleichgültigkeit gegenüber der Corona-Krise. Das Gegenteil ist der Fall. Nur wenn du körperlich und geistig gesund bist, hast du ausreichend Kraft für das erforderliche Engagement. 

Zuhause zu bleiben ist für viele ungeahnt herausfordernd. Von heute auf morgen müssen plötzlich in einer Wohnung gleichzeitig zwei Personen remote ihren Job erledigen und zusätzlich die Kinder betreuen. Und nicht jede Familie verfügt über ein Arbeitszimmer, oder gar zwei. Zwischen Mahlzeiten zubereiten und Kinder bespaßen finden Meetings per Videokonferenz statt – das Leben geht schließlich weiter. Alle sind zuhause, keiner kann raus. Das verursacht Stress – bei allen.

Ein Grund mehr, dich mit Maßnahmen zu beschäftigen, wie du Stress reduzieren kannst. Auch wenn du deinen gewohnten Freizeitbeschäftigungen nicht nachgehen kannst, ist es ratsam, dir Auszeiten einzurichten – ganz besonders in dieser angespannten Phase. Zeit, nur für dich. Yoga oder Meditation wirken beruhigend und senken bewiesenermaßen den Stresspegel, egal mit welcher Belastung du umgehen musst. Es gibt bereits fantastische Apps und viele Yogalehrer wechseln gerade auf Onlinekurse, so dass du bequem zuhause praktizieren kannst. 
Atme, trinke in Ruhe einen Kaffee. Genieße das bewusst. 
Entscheidend ist, etwas zu tun, was dein Stressverhalten unterbricht, dich runter bringt und so dein Wohlbefinden positiv beeinflusst. Nimm das gute Gefühl wahr, selbst für dich zu sorgen.

9. Akzeptiere, dass es ist, wie es ist

Ausnahmesituationen wie diese sind ein guter Moment, um die Strukturen des eigenen Lebens aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Da hängt ein Hauch der eigenen Vergänglichkeit in der Luft. Wir rechnen nicht wirklich mit existenziellen Problemen dieser Art, und ergeben uns nur allzu gerne einer Illusion von Sicherheit. Alles nicht so schlimm und Pasta ist ja auch noch genug da.

Aber manchmal ist das eben nicht so. Das zu erkennen kann beängstigend, aber auch heilsam sein. Es macht demütig und führt zu einem gesunden Fatalismus, also der tiefen Akzeptanz, dass wir manche Dinge einfach nicht kontrollieren können und sie so akzeptieren müssen, wie sie sind. Diese tiefe Akzeptanz kann im Umgang mit der Krise befreiend sein und einen fast trotzigen Optimismus hervorrufen: der unbedingte Wille, das Leben zu lieben.

Keep calm & stay bold! Deine Tatjana

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